Die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Taxi-Ruf Schweinfurt e.G. mit Martin Schmidt und Georgios Koukounas an der Spitze waren der gemeinsamen Einladung von OB-Kandidatin Marietta Eder und Stadtratskandidat Richard Lindner in die SPD-Geschäftsstelle gefolgt.
In dem Gespräch auf Augenhöhe ging es um die Belange von Fahrgästen und Taxifahrern. Ein Umstand der von beiden Gruppen gleichermaßen als unbefriedigend empfunden wird, ist die Situation bei Großveranstaltungen auf dem Marktplatz. Leider werden die Taxifahrer meist sehr kurzfristig über die Verlagerung des Taxistandes informiert. „Das ist nicht nur für uns ein Problem. Gerade unsere älteren Fahrgäste, viele davon mit Rollatoren, suchen uns dann vergeblich. Einen Hinweis an unserem Stamm-Taxistand auf den neuen Standort gibt es leider nicht“, schildert Georgios Koukounas die Situation. Marietta Eder sicherte zu, dass sich die Kommunikation und vor allem Information verbessern wird. „Am besten ist es, wenn es einen festen Platz gibt. Für uns als Kunden und eben auch für die Taxifahrer.“ Dazu werde man sich weiter austauschen, schließlich gehe es um Verlässlichkeit.
Neben der generellen Bedeutung als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs wurden seitens Marietta Eder und Richard Lindner die sozialen Aufgaben gewürdigt, welche Taxifahrerinnen und Taxifahrer tagtäglich erfüllen. An vorderer Stelle sind die Patientenfahrten zu nennen. Das Taxi stellt für viele die einzige (bezahlbare) Möglichkeit dar, zum Arzt oder zur Behandlung zu kommen. Sei es die regelmäßige Fahrt zur Tagespflege oder selbst so banal wirkende Dinge, wie mit dem Taxi direkt zum Einkaufen fahren zu können, bedeutet für manche Senioren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen ein Stück Lebensqualität und dienen der sozialen Teilhabe. Gewisse Schwierigkeiten bereitet der Umstand, dass einige Ärzte ihre Praxis in der Fußgängerzone haben. Diese ist nur zu bestimmten Zeiten befahrbar. Liegen Arzttermine für gehbehinderte Fahrgäste außerhalb dieser Zeit, müssen die Taxifahrer entscheiden, ob sie vorher umständlich eine Sondergenehmigung beantragen oder einfach so in die Fußgängerzone fahren und einen Strafzettel riskieren. Gemeinsamer Wunsch von Taxivorstand und SPD ist es hierfür eine unbürokratische Lösung zu finden.
Die SPD will weiterhin prüfen, inwiefern man Taxis besser in den ÖPNV integrieren kann. So wurde seitens der Bevölkerung der 2019 ausgedünnte Busfahrplan der Stadtwerke zu Recht kritisiert. Ein Anrufsammeltaxi, das zu Randzeiten oder nach 22:00 Uhr bestimmte Strecken befährt, könnte eine kostengünstigere Alternative zu einem nahezu leeren Stadtbus sein.
Auf die Frage von Richard Lindner hinsichtlich Elektromobilität wird mitgeteilt, dass momentan acht Hybridfahrzeuge im Einsatz sind. Das Aufstellen von Schnellladesäulen an Taxiständen wie Marktplatz und Hauptbahnhof würde man sehr begrüßen. Bei ausreichender Anzahl würde dies zum teilweisen Umstellen der Fahrzeugflotte führen. Mit einer Kilometerleistung von 350 bis 400 km am Tag ist es wesentlicher effizienter den Elektroantrieb für Taxis zu fördern als für das Gros sonstiger PKW.
Nach wie vor herrscht Unzufriedenheit hinsichtlich der von der Stadt genehmigten Taxitarife. Ein Zuschlag von 5.- € für eine Fahrt mit dem Inklusionstaxi ist angesichts der höheren Anschaffungskosten und dem zeitlichen Mehraufwand nicht angemessen. „Der von uns beantragte Nachtzuschlag von einem Euro wurde erst gar nicht genehmigt. Wir wollen und müssen aber wirtschaftlich arbeiten!“, so Martin Schmidt. Gemeinsam mit der neuen Fraktion wollen Marietta Eder und Richard Lindner ein weiteres Gespräch führen. „‘Wir wollen gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne. Das muss auch für unsere Taxifahrerinnen und Taxifahrer gelten“, so Marietta Eder. Abschließend erklärt Marietta Eder sich um eine Öffnung der Spitalstraße für Patienten kümmern zu wollen. Auch einen Antrag hinsichtlich Ladesäulen werde die SPD demnächst auf den Weg bringen.