Schaeffler-Verteilzentrum für Europa geht nach Kitzingen und nicht nach Schweinfurt

17. Dezember 2014

Wie Schaeffler und das Schweinfurter Tagblatt am vergangenen Freitag berichteten, hat sich der Konzern für die Ansiedlung seines neuen Europäischen Distributionszentrums (EDZ) in Kitzingen entschieden. Damit gehen ein Investitionsvolumen von rund 150 Mio. Euro und bis zu 250 Arbeitsplätze nach Kitzingen und nicht nach Schweinfurt.

Diese Standortentscheidung des Konzerns ist letztlich erfolgt, weil Schaeffler in Kitzingen die richtigen Bedingungen für eine Industrieansiedlung vorfand. Die SPD-Fraktion ist der Ansicht, dass es unzureichend ist, zu versuchen, Bedingungen „attraktiv“ und „bequem“ zu gestalten, wie Oberbürgermeister Remelé die Standortentscheidung des Konzerns kommen¬tierte.

Für die Chance einer komplexen Industrieansiedlung, ist ein Konzept von der wirtschaftli¬chen Entwicklung der Stadt notwendig. Dieses Konzept muss in konkrete politische Ent-scheidungen münden. Es braucht auch dringend einen Plan, wo eine Industrieansiedlung in Zukunft erfolgen könnte. Zudem müssen die Rahmenbedingungen in einem solchen Plan für alle stimmen, für die Bürgerinnen und Bürger und für die Unternehmen. Dies gilt es beizeiten abzusichern. Diesen Plan gab es so nicht. Die Konsequenz war die Absage von Schaeffler.

In der Vergangenheit wurde zuvorderst auf die Ansiedlung von Dienstleistungen gesetzt und nicht auf die Industrie. Die Industrie ist jedoch im Wandel begriffen und die Stärke unserer Region. Sie wird in Zukunft bedeutend mehr qualifizierte Arbeitsplätze bieten, moderner und sauberer werden. Die Entscheidung der CSU, nicht mehr auf die Industrie zu setzten, sie für ein Auslaufmodell zu halten, war ein Fehler.

Schweinfurt lebt überwiegend von seiner Industrie. Sie bietet den Bürgerinnen und Bürgern gute Arbeitsplätze, die den Vergleich nicht zu scheuen brauchen. Nur weil die Industrie über die Gewerbesteuer viel Geld in die Kassen spült, kann die Stadt viele Leistungen bieten. Soll das so bleiben, brauchen wir einen Wandel in der Wirtschaftspolitik der Stadt.

Wir schlagen deshalb vor, dass die Stadt die Initiative ergreift und die zentralen Akteure an einen Tisch bringt. Sie kann und muss neben der Flächenfrage der aktive Knotenpunkt für Projekte sein, die in eine industrielle Zukunft in Schweinfurt weisen: die Gestaltung der Energiewende vor Ort, der i-Campus oder die Ansiedlung industrienaher Forschungseinrichtungen.

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