Neue Rahmenbedingung stellt Empfehlungen des Schweinfurter Schulentwicklungsplans gänzlich in Frage

04. August 2016

Bayerische Staatsregierung beschließt Reform der Reform des Gymnasiums

Nach der Grundsatzentscheidung des bayerischen Kabinetts, die Gymnasialzeit acht und neun Jahre anzubieten (sogenanntes G8 und G9), stellt sich für die SPD-Fraktion die Frage, welche Auswirkung die bereits länger erwartete Entscheidung für den Schweinfurter Schulentwicklungsplan und die darin enthaltenen Empfehlungen bringt.

Klar ist nach den Vorausberechnungen des Schulentwicklungsplans bis in das Jahr 2034/2035 bisher, dass sich eine Steigerung der Übertrittsquote, eine Zunahme des Anteils von Schülerinnen und Schülern am Gymnasium, logischerweise deutlich als Zunahme der Schülerzahl auswirken würde. Da nach dem aktuellen Bildungsbericht Schweinfurt bayernweit bei der Übertrittsquote den größten Nachholbedarf hat, ist eine Steigerung der Quote das erklärte Ziel der SPD-Fraktion.

Gleichzeitig und im Einzelnen nicht einbezogen in die Vorausberechnung wurde aber der jetzt Realität gewordene Schritt in Richtung G9, der sich nach dem Schulentwicklungsplan ebenfalls deutlich und in der gleichen Größenordnung wie die Erhöhung der Übertrittsquote auswirken würde. Geschieht jetzt beides gleichzeitig, die Erhöhung der Quote und G9, sind die Empfehlungen des Schulentwicklungsplans fraglich, auf jeden Fall aber die Empfehlung, das Walther-Rathenau-Gymnasium zu schließen.

Bereits in der Stadtratssitzung zum Schulentwicklungsplan vergangene Woche, hatte die SPD-Fraktion mehrfach auf diesen Mangel hingewiesen. Verlangt wurde dort bereits, beide Prämissen, die Erhöhung der Übertrittsquote und das G9 in den Schulentwicklungsplan einzuberechnen.

Zwar sollen sich nach den jüngst vorgestellten Plänen des zuständigen Ministers die Schulen selbst entscheiden dürfen, ob sie das G8 und/oder das G9 anbieten. Da aber die Mehrheit der Bevölkerung das G9 will, steht eine kräftige Erhöhung der Schülerzahl an den Gymnasien für die SPD-Fraktion außer Frage.

Damit schwinden die Argumente, das Rathenau-Gymnasium zu schließen, gegen Null.

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