War es der Schulz-Effekt oder Fredi Breunig alias Bruder Elisäus, der die Besucher in Scharen ins Naturfreundhaus strömen ließ? Wahrscheinlich beides zusammen sorgte dafür, dass die Aschermittwochsveranstaltung der Schweinfurter SPD, die diesmal kabarettistisch ausgerichtet war, ein voller Erfolg wurde.
Viele SPD-Mitglieder, Vertreter anderer Parteien und interessierte Bürgerinnen und Bürger ließen sich mit Politik und Humor auf die Fastenzeit einstimmen.
Die SPD-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Kathi Petersen ging in ihrer Begrüßung auf den designierten SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz in die von ihm entfachte Begeisterung und steigenden Neumitgliederzahlen ein. Sie nannte Schulz einen überzeugten Europäer, der für Zusammenhalt stünde und appellierte an die Zuhörer: „Machen wir uns auf den Weg zu mehr Solidarität und Gerechtigkeit bei uns und weltweit.“
Auch Ralf Hofmann, der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, gab die Losung aus, dass bei der nächsten Bundestagswahl am 24. September die SPD die stärkste Partei im Deutschen Bundestag werden und der Bundeskanzler Martin Schulz heißen müsse! „Und auch wir in Schweinfurt müssen mit aller Kraft darauf hinarbeiten, dass die SPD wieder gestalten kann. Über 20 Jahre mehr oder weniger absoluter CSU-Herrschaft sind genug!“ stellte Hofmann fest und lud alle ein „mit uns unsere Stadt besser zu gestalten, als sie im Moment verwaltet wird!“
Fredi Breunig war als Mönch Elisäus vom Kreuzberg heruntergestiegen und las den anwesenden und auch nicht-anwesenden Stadtverantwortlichen die Leviten. Aber auch die Weltpolitik nahm er ins Visier, als er feststellte, dass die Welt jetzt entsetzt sei, dass Donald Trump nach seiner Wahl jetzt auch tatsächlich das umsetze, was er vorher versprochen hatte. Er kam auch immer mal wieder zurück in seine beschauliche Rhön, wo es schon eine Zeitungsmeldung wert sei, wenn ein Minderjähriger mit einer Zigarette erwischt würde und es Dörfer gebe, wo kein einziger SPD-Wähler auszumachen wäre. Letzteres hätte aber bislang daran gelegen, dass die angebundenen Bleistifte zu kurz gewesen seien, um eine andere Partei als die ganz oben Stehende anzukreuzen.
Die „3 Franken mit dem Kontrabass“, die wie Kathi Petersen bemerkte „mindestens so gut spielten wie ihre chinesischen Kollegen“, sorgten für gute Stimmung und heizten vor der nach der Veranstaltung mit rockigen und bluesigen Titeln ein.