Innerhalb ihrer Reihe „SPD-Fraktion vor Ort“ treffen die Stadträte auch auf zentrale Schweinfurter Einrichtungen. Seit seiner Neugründung in 2013 ist der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Schweinfurt kompetente Anlaufstelle in Sachen Fahrradfahren. Adalbert Leuner (stellvertretender Vorsitzender und Mitglied im Landesvorstand)) und Martin Dettmar (stellvertretender Vorsitzender und zuständig für die Schweinfurter Verkehrspolitik) erläuterten der Fraktion ihre Vorstellung, wie sich die Stadt fahrradfreundlich entwickeln kann.
Im Gespräch mit dem ADFC wurden einige Punkte deutlich, die sich ändern müssen, will Schweinfurt seinem Ziel näher kommen, fahrradfreundliche Kommune zu sein. „Erstaunlich ist, dass mit den ‚Empfehlungen für Radverkehrsanlagen‘ eine fundiert erforschte Anleitung vorliegt, die zeigt, wie Radwege sicher und gut für alle Verkehrsteilnehmer sind“, so Ralf Hofmann, Vorsitzender der Fraktion. „Es gibt also einen Leitfaden, den wir für die zukünftige Radwegplanung konsequent anwenden sollten.“ Hofmann dankte dem ADFC ausdrücklich für diese wertvolle Grundlagenarbeit.
Deutlich wurde auch, dass in Schweinfurt viele Radwege falsch und damit unfallträchtig geführt sind und sich die Radfahrer sicherer durch den Verkehr bewegen, wenn sie die reguläre Fahrbahn benutzen. Grund hierfür ist, dass die Radfahrer oft einfach nicht im Sichtbereich des motorisierten Verkehrs befinden. In der Stadt vorhanden, aber gefährlich sind auch die Zweirichtungsradwege, bei denen sich die Radfahrer auf einer Fahrbahn in beide Richtungen bewegen.
„Was sich endlich grundlegend in der Stadt ändern muss, ist die Barrierefreiheit von Rad- und Gehwegen bei Fahrbahnüberquerungen“, erklärt Stephan Kuserau, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Radfahrer, Ältere und Menschen mit Behinderung profitieren gleichermaßen von einer solchen Absenkung der Fahrbahnkante mit ertastbaren Belag, um Sehbehinderten die sichere Fahrbahnüberquerung zu ermöglichen.
Unter Protest der SPD wurde in 2014 die Spitalstraße in Schweinfurt für Fahrradfahrer weitgehend gesperrt, eine ordentliche Alternative fehlte. Seither konnten jedoch zaghafte Schritte zur Verbesserung des Radverkehrs erreicht werden. Ein städtisches Fahrradforum wurde eingerichtet, ein beratendes Gremium in Sachen Radverkehr.